Hallo Joachim,

grundsätzlich sind wir mit unserem Grundstück in Zone 9b/10a zufrieden. Die ausgeprägte sommerliche Dürre ist natürlich immer wieder eine Herausforderung.
Es gibt deutliche kleinklimatische Unterschiede auf wenigen Kilometern. So gibt es etwa alle 2 Jahre Bodenfröste in einem Tal, dass von uns aus gesehen sogar noch näher am Atlantik liegt, aber eben in ungünstiger Muldenlage. Dort sieht man dann öfter die Frostschäden an Ficus elastica u.ä..
Bergan gibt es auch Orte, die über Jahrzehnte frostfrei blieben, da dort jegliche Kaltluft in klaren Winternächten abwärts fließen kann. Wir haben etwa alle 4-5 Jahre mal einen Luftfrost in 2 m Höhe von -1 bis -2°C in offenen Mulden zu erwarten. Unter Bäumen überstehen dies empfindliche Kandidaten oft unbeschadet. Die Wetterlage mit trockenen und kalten nächtlichen Winden aus Nordost (spanisches Festland) ist die frostgefährdende Variante. Im Portugiesischen gibt es dazu das Sprichwort: "De Espanha, nem bom vento nem bom casamento". Je nach Windrichtung können die Nachttemperaturen im Januar zwischen knapp 5°C (N, NO,O) und 15°C (S,SO,SW,W) liegen.

Die Preisentwicklung der Grundstücke ist in den vergangenen 10 Jahren auch in Portugal sprunghaft nach oben geschnellt. Derzeitige Preise für ein Gelände in der Größe wären finanziell kaum tragbar, daher hatten wir noch Glück das Land in Zeiten der großen Landflucht in den 90ern zu erwerben.

Hallo ihr,

nächste Woche muss ich wieder nach Deutschland fliegen. Dann will ich versuchen, den Rentnervisum für mich und einen Familienangehörigenvisum für meine Frau zu beantragen, einen Anwalt habe ich schon kontaktiert. Er wird sich um meine Sache kümmern, sobald er Zeit gefunden hat. In 3 1/2 bis 6 Monaten werde ich wieder hier in Brasilien sein, abhängig davon wie der Visumantrag verlaufen wird. Ich bin seit Oktober 2019 Rentner und habe erst am Silvester den glatten Rentenbescheid erhalten mit Erwerbsminderungsrente ohne Anrechnung des Hinzuverdienstes, mit Ruhegeld wegen Erwerbsminderung und Mieteinahmen könnte das Mindesteinkommen erfüllt sein. Es wird also in den nächsten Wochen und Monaten viel zu tun sein, Anwalt, Notar, Behörden, Botschaft von Brasilien, Brasildienst, Steuererklärung, Steuerberatung, Versicherungen etc.

In meinem Garten sind Kakteen sehr schnell gewachsen. Cereus jamacaru ist hier in Brasilien heimisch, in Deutschland wächst diese Art viel langsamer in den Töpfen im Haus.



Cereus jamacaru im Vorgarten, 10 Jahre alt



Gleiches Exemplar, nähere Ansicht.



Dieses Exemplar wurde vor 4 Jahren während der Zaunarbeiten während meiner Abwesenheit abgehackt und ist sehr schnell wieder nachgewachsen. Wahnsinn, dass Kakteen blitzschnell wieder nachwachsen können. Bin froh, dass der Kaktus wieder nachgewachsen ist. Habe auch vom abgehackten Kaktus Ableger geschnitten, hatte lauter Seitentriebe gebildet.



Ableger vom abgehackten Kaktus, alles gut angewachsen. Wenn ich wieder in Brasilien bin, werde ich sie auspflanzen.



Drittes Exemplar von Cereus jamacaru.



Nahansicht des dritten Exemplars.



Neues Beet mit Paradiesvogelblumen und Cycas revoluta an der Straße.



Zamia spec. im Vorgarten neu gepflanzt.

Es regnet leider zu viel, zu viel des Guten, ich bin deswegen nicht mehr so viel im Garten wegen zu viel Regen. Ich habe im Moment auch Besuch aus Deutschland.

Lg
Joachim

Danke für die Bilder! Viel Erfolg mit dem Behördenkram!

Diese Art Bodenfliesen (outdoor) gibt es auch in Portugal .

Der Cereus wächst mit extra Wasser im Sommer auch gut an der Algarve ....Unterschied zwischen Pikieren (Bild2) nach Samenanzucht und Bild 3 ist 2 Jahre.

Wir haben noch Dutzende über.....

Hallo Joachim,
vertreibt ihr noch Bananen? Ich habe ein Grundstück in Paraguay. Dort bekommt man leider nur die üblichen 3 oder 4 Sorten. Falls eine Möglichkeit bestehen würde, dass wir hier irgendwie einen Versand zustande bringen, würden sich bestimmt einige Freunde von mir zusammenschließen.
LG Jürgen

Hallo Jürgen

ich verkaufe derzeit keine Bananen, aber ein brasilianischer Freund von mir hat vor über 10 Jahren auch verschiedene Bananenarten mitsamt Musa basjoo von mir bekommen , sie sind sehr gut bei ihm gewachsen und haben auch schon geblüht und gefruchtet. Er lebt in Angatuba im Bundesstaat Sao Paulo in Brasilien, Du kannst ihn fragen, ob er auch Pflanzen nach Paraguay verschickt. Ich schicke Dir eine PN.

Derzeit sitze ich in Deutschland fest, eigentlich wollte ich am 31. Mai ganz nach Brasilien ziehen. Der Visumantrag läuft langsamer, erst heute bin ich einen kleinen Schritt weiter.

Gruß
Joachim

Wollte auch schon längst wieder drüben sein.
Hab meinen Flug jetzt im November. Ob der allerdings auch durchgeführt wird, ist ja mehr als fraglich.

Hallo ihr,

endlich nach 2 Jahren wieder in Brasilien! Diesmal bleibe ich dauerhaft in Brasilien, wie auch Eddy in Thailand. D. h. ich bin gestern nach Brasilien zurückgekehrt und ausgewandert d. h. umgezogen. Meine Doppelhaushälfte in Hamburg vermietet und meinen alten Garten in Hamburg an meinen Mieter der Doppelhaushälfte meines 2014 verstorbenen Vaters verpachtet. Wir sind am vergangenen Donnerstag ausgezogen und gestern hier in Brasilien eingezogen. Vergangenes Jahr wollten wir am 1. August hierher auswandern, aber kurz vor unserer Ausreise erkrankte meine Frau plötzlich an einer Cortisolkrise mit Natriummangel und musste für 3 Wochen ins Krankenhaus und war 4 Tage lang auf der Intensivstation. Und im Dezember musste sie operiert werden, sie hatte ein Basaliom, einen weißen Hautkrebs, auf ihrem Scheitel. Zum Glück noch rechtzeitig operiert und der Tumor konnte vollständig entfernt werden. Jetzt ist sie wieder genesen und die Hautkrebsoperation gut verheilt. Den langen Flug gestern hat sie problemlos überstanden, wir trugen die ganze Zeit Mundschutz. Mit der Einreise nach Brasilien hatten wir gestern keine Probleme, wir sind vollständig geimpft und geboostert, konnten das auch bei der Passkontrolle nachweisen. Mit neuen Visa sind wir eingereist, ich habe ein neues Rentnervisum und meine Frau ein neues Familienangehörigenvisum, wurde von der Passkontrolle akzeptiert. In den nächsten beiden Wochen müssen wir noch zur Registrierung der Visa und Beantragung unserer Aufenthaltstitel zur Policia Federal nach Bauru.

Nun habe ich meine ersten Gartenrundgänge gemacht und auch teilweise etwas Trauriges und auch etwas Erstaunliches und Positives zu berichten! Im vergangenen Juli gab es 2 Mal Nachtfrost, beim zweiten Mal sogar kurz -6°C, sehr ungewöhnlich für hier! Überall sah ich immer wieder frostgeschädigte und erfrorene Bäume. Sogar Cocos nucifera überlebten!!!! Meine Kokospalmen sind noch am Leben und haben neue Wedel ausgetrieben! Traurigerweise haben meine Lieblingsbäume Artocarpus heterocarpus schwere Frostschäden, Artocarpus hebecarpus x integer tot. Artocarpus lakoochi nur halb zurückgefroren, mein Caseiro hat ihn auch zurückgeschnitten. Erstaunlicherweise hat Artocarpus nangchianensis den Frost völlig unbeschaded überstanden, ein möglicher Kreuzungspartner für eine Kreuzung Artocarpus hebecarpus x nangchangensis, erstmal müsste es noch längere Zeit keine Nachtfröste mehr geben und es jetzt eine längere Serie von frostfreien Südwintern hier folgen, so dass sich alles wieder erholt und es wieder die geliebten kürbisgroßen Jackfrüchte zu ernten gibt. Auch die Mangobäume haben Frostschäden erlitten, einer sogar tot und weg, aber sie erholen sich inzwischen wieder wie auch die Jackfruchtbäume. Selbst der große Avocadobaum hatte gelitten, Frostschäden in der Krone, aber der Baum treibt kräftig wieder aus. Ein Avocadobaum neben meiner Castanea sativa ist bis zum Boden abgefroren und ist aus der Unterlage mit 2 neuen Stämmen wieder ausgetrieben, müsste wieder neu veredelt werden. Zum Glück habe ich Baumwachs und Bast mitgenommen aus Deutschland, so dass ich im Südfrühling veredeln könnte. Ich werde versuchen, Fuerte und Geada zu bekommen, die sind frosthärter und könnten künftige Nachtfröste besser und unbeschadeter überstehen.

Auch Kigalia africana, Afrikanischer Leberwurstbaum, hat überlebt, hat aber Zweigschäden, ist aber wieder gut ausgetrieben, sein Stamm ist in Ordnung. Leider hat Treculia africana, der Afrikanische Brotfruchtbaum, sich nicht viel härter als Artocarpus hebecarpus gezeigt. Auch Bismarckia nobilis hat überlebt, ohne Schäden! Ist sehr gewachsen! Der Baum neben ihr hat schwere Frostschäden, seine ganze Krone ist abgefroren und sein Stamm treibt wieder aus. Ich werde ihn fällen und entsorgen lassen, dann hat meine Bismarckia deutlich mehr Platz zum Großwerden! Auch Cereus jamacaru und Brasilopuntia unbeschadet überstanden. Und sehr gewachsen und einige Brasilopuntias haben sogar Früchte! Ravenala hat schwere Frostschäden, ist wohl noch am Leben. Auch Rhapsis excelsa ohne Schäden und Caryota tot. Phoenix canariensis unbeschadet, auch Washingtonia filifera. Ebenso Syagrus romanzoffina unbeschadet. Auch Cycas revoluta und Zamia sp. ohne Schäden. Streletzia reginae und nicolai ebenfalls ok.

Die Bilder werden noch in der nächsten Zeit kommen.

Liebe Grüsse aus Brasilien
Joachim

Hier die ersten Bilder aus meinem Garten meiner neuen Heimat. Frostschäden vom Juli 2022, 2 Frostnächte, 2. Frostnacht sogar -6°C.


Bismarckia nobilis, im Hintergrund ein großer stark frostgeschädigter Baum in meinem Vorgarten, den ich fällen lassen will, so dass die Palme dann mehr Platz zum Grosswerden hätte.



Treculia africana zurückgefroren


Artocarpus hebecarpus x integer Totalausfall


Cocos nucifera , ein Wunder, entgegen meiner Befürchtungen überlebt mit Totalverlust der Wedel und Nauaustrieb aus dem Meristem dank der hohen Wärmesumme.


Cereus jamacaru unbeschadet überstanden.


Ravenala madagascariensis, ein Wunder, wider meiner Befürchtung überlebt! Dass sie doch überleben würde, hatte ich es mir nicht gedacht. Totgeglaubte leben länger.


Artocarpus hebecarpus, schwere Frostschäden, erholt sich aber wieder.


Rhapsis excelsa unbeschadet.


Agave attenuata und Zamia sp. unbeschadet.

Weitere Bilder werden folgen.

Lg
Joachim

Sorry, nicht Juli 2022 sondern Juli 2021, das war im vergangenen Jahr. Die Jahreszeiten sind umgekehrt, ich lebe auf der Südhalbkugel. Jetzt ist es hier Herbst, der Mai in Brasilien ist vergleichbar mit dem November in Europa, jahreszeitlich gesehen.

LG
Joachim

Danke für das teilen der Bilder und viel Glück in der neuen Heimat und bei der Regeneration deiner Pflanzen.

Hallo Joachim,

interessant dass die Cocos den Frostgraden standgehalten haben.

Gruß,
Jörg

Also das mit den Cocos ist ja beeindruckend, meine Butia wurde von ähnlicher Frostnacht entlaubt und kommt vermutlich auch nichtmehr. Erwartet hatte ich - 3.

Hallo,

aber meine Butias haben den Frost völlig unbeschadet überstanden im Gegensatz zu meinen Kokospalmen.


Butia paraguayiensis völlig unbeschadet,


Butia capitata völlig unbeschadet.

Nun weitere Bilder aus meiner Chacara in Brasilien.


Nun fällt mein Caseiro Antonio den stark frostgeschädigten Baum, links neben dem Baum eine kleine Syagrus und rechts die große Bismarckia, die kleine Syagrus soll hochwachsen.


Phoenix canariensis aus Saat aus Teneriffa, völlig unbeschadet.


Phoenix robelini, relativ gut überstanden.


Pinus canariensis aus Saat aus Teneriffa, völlig unbeschadet.


Plumeria, stark frostgeschädigt, werde den Neuaustrieb als Stecklinge abschneiden und eintopfen, die stark frostgeschädigte Pflanze wird dann entfernt und durch eine Washingtonia ersetzt.


Einer der beiden Avocados der Sorte Hass ist weniger frostgeschädigt, die Edelsorte ist noch am Leben und kräftig wieder nachgewachsen. Ich werde von ihr Edelreiser schneiden und auf die beiden aus der Unterlage nachgewachsenen zurückgefrorenen pfropfen.


Macadamianussbaum, völlig unbeschadet.

Lg
Joachim

Weitere Bilder von heute bei schönem Wetter bei 18 Grad, heute früh 8 Grad, im Haus habe ich gefroren, draussen wärmer:


Brasilopuntia brasiliensis


Grevillea banksii


Eucalyptus ptyocarpa, ähnlich Eucalyptus ficifolia mit roten Blüten


Araucaria angustifolia


Bromelie mit essbaren Früchten


Olea europaea


Moringa oleifera, Rettichbaum, wächst sehr schnell


Washingtonia filifera


Bessere Bilder von Cereus jamarcu


Streletzia nicolai

Lg
Joachim