Hallo zusammen,

ich google immer wieder mal nach Einträgen zur Düngung von Baumfarnen (und normalen Farnen) mit Brennnesseljauche. Es finden sich zwar einige Einträge, doch die sind immer recht "allgemeinplatzlastig". Also so Aussagen wie " ja müsste schon gut sein, weil Brennnesseljauche ein guter natürlicher Dünger ist. Aber vorsichtig halt" usw. Es bleibt aber immer ungefähr und theoretisch.
Ganz konkrete Berichte konnte ich bisher nicht finden. Es kann doch gar nicht sein, dass das noch niemand ausprobiert hat?
Ich habe jetzt mal einen "Großversuch" gestartet und alle meine Baumfarne und Farne mit einer dünnen Konzentration gedüngt (ca. 1 : 100). Ich habe ein Fass mit 300 Liter bester Brennnesseljauche angesetzt (stinkt wie die Hölle). Das macht dann 30000l Gießwasser . Man sieht, ich meine es ernst ... Natürlich werde ich auch welche mit der klassischen Gemüsepflanzekonzentration (1 :10) gießen. Die Blätter, die Stämme und vor allem in die Trichter würde ich so schnell damit nicht gießen.
Um recht schnell eine mögliche schädliche Wirkung zu sehen, habe ich auch meine Moosteppiche mit der 1:100 Mischung mitgebraust. Moos steht eigentlich gar nicht auf Düngung. Bisher scheint es allen meinen Moosarten eher gut zu gefallen. Die Konzentration ist also wohl zumindest nicht schädlich.
Ob die Jauche aber was nützt?
Im Moment wachsen die Farne eh wie doll, es wird also eher schwierig sein, positive Auswirkungen zu sehn. Da die Ingridenzien von Brennnesseljauche aber recht farntauglich klingen, müsste sie ja was bringen. Die Praxis wirds zeigen.

Aber vielleicht hat es ja von Euch doch schon mal jemand probiert und nur noch nichts drüber berichtet?

Grüße
Thomas

ich habe das vor Jahren mal generell als Dünger versucht, einmall und nie wieder, wie Thomas Fackler schon geschrieben hat, der Geruch ist nicht auszuhalten, mit dem Wachstum meiner Dickie mit "normalen" Dünger bin ich auch so mehr als zufrieden.

Hi,
noch nicht ausprobiert!
Bin Anfänger, meiner muss erst wurzeln!

Stoppt gerade mit den neuen Trieben

Baumfarne Dicksonia, Antarctica (2)

LG
Palmenfreek

@ThomasFackler ... schön, nach fast 4 jahren, mal wieder etwas von dir zu lesen....
ich liebe diesen schönen geruch... ganz wichtig... immer nur verwenden, wenn der wind richtung ungeliebter nachbarn pustet... hihihi.... da freuen sich immer die nachbarn....extrem stinken tut es aber ja nur während der vergährung... danach ist es doch eher harmlos....haben das ganze jahr über 1-2 fässer da stehen... verdünnt hat es meinen dickies bisher noch nicht geschadet, auch nicht von oben hinein... aber es kommt ja auch immer auf die konzentration an. ich setze es generell im garten ein. hervorragend gegen alle art von schädlingen... vor allem gegen würmer in äpfeln, pflaumen und kirschen der obstbäume, auch für alle starkzehrer wie musas, bambus, paulownia... und in mehr verdünnter form auch für alle kübelpflanzen.

zur konzentration.... gibt es da eigentlich ein festes rezept??? glaube ich eher nicht. und daher ist es ja auch wohl so schwierig genaue dosierungsanleitungen zu geben... wenn @ThomasFackler schreibt

Zitat von Thomas Fackler im Beitrag #1

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...mit einer dünnen Konzentration gedüngt (ca. 1 : 100). Ich habe ein Fass mit 300 Liter bester Brennnesseljauche angesetzt (stinkt wie die Hölle).

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@Hannes Hallo Hannes,
ja klar, genau ist die Dosierungsangabe nicht. Das ist ja auch der Unterschied zu "Kunstdüngern"
Der klassische Ansatz ist doch Brennnessel zerkleinern, Wasser dazu, bis alles bedeckt ist und gären lassen. So habe ich mein 300 l Faß angesetzt. (da ist mehr als eine Schubkarre drin). Zm Gießen verwendet man dann traditionell 1:10. Ich meine gelesen zu haben, dass zum Überbrausen der Blätter 1:50 empfohlen wird. Mit 1:100 bin ich dann auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Für den Einstieg.
Wenn ich das ganze Faß im Laufe der Saison vergieße, dann ist das alles andere als Homöopathie. Ob ich´s nun 1:10 oder 1:100 vergieße, weg ist weg bzw. an den Farnen.
Da bei mir fast der ganze Garten aus Baumfarnen und Farnen besteht, gieße ich mit dem Schlauch. Mein Ziel war ja eine stark verdünnte, aber kontinuierliche Düngung die ich mit dem Gießwasser ausbringe. Der Geruch hält sich so auch in Grenzen. (Da war der vergorene Fisch, mit dem ich vorher gedüngt hatte schon etwas intensiver ...).
Dicksonia antarctica ist, was Dünger anbelangt sehr tolerant. Bei einigen Cyatheen bin ich da etwas skeptischer, vor allem bei der Alsophila-Gruppe. Und wie schon geschrieben, will ich mal schaun, ob man nicht auch das Moos noch etwas "pimpen" kann.
Ich werde auf jeden Fall berichten.
Prima, dass Du schon mal von Deiner Erfahrung mit Brennnesseljauche berichtet hast.

Viele Grüße
Thomas

Hallo @Thomas Fackler
schön mal wieder von Dir zu hören . In der ARD Mediathek bin ich erst wieder auf Deinen Film gestoßen
Bitte berichte weiter - Brennnesseln haben viele von uns ja genug. Aber so richtig getraut habe ich mich mit der Düngung bisher nicht.
Grüße Florian

Hallo,

so, jetzt habe ich den dritten Tag mit der Verdünnung alles gegossen und überbraust. Die Moose habe ich mir als "Frühindikator" auserkoren.
Noch kann ich keine Schäden erkennen. Bei den "Allerweltsfarnen" habe ich den Eindruck, dass sie noch sattgrüner werden als sie ohnehin waren. Doch das kann auch Wunschdenken sein.
Das gemeine an der Sache ist, dass man eine geschädigte Scheitelzelle einer Dicksonia antarctica u. ä. erst in der nächsten Saison so richtig bemerken würde. Vorerst würde die Dicksonia fit bleiben, die Wedel blieben voll intakt. Doch tatsächlich wäre sie schon dem Tode geweiht. Nächstes Jahr käme dann das große Rätseln, was die Ursache für das Absterben ist.
Bei den Cyatheen dürfte es sich schneller abzeichnen. Sie bilden laufend Wedel und eine Schädigung wäre bald sichtbar. Wobei es dann auch schon zu spät wäre. Zum Trost könnte man immerhin schneller auf die Ursache schließen. Immerhin.
Ich werde jetzt mal eine Pause von ein paar Tagen machen und abwarten, wie sich das Moos verhält und die anderen Farne.
Vielleicht noch ein paar Worte zum Grund für meine Vorsicht: Heute habe ich z.B. gelesen, dass man Rasen mit einer Verdünnung von 1:50 düngen kann. Da scheint mir dann 1:100 für Farne ganz angemessen. Aber eigentlich glaube ich, dass da viel zu viel Wind um die Gefährlichkeit von Brennnesseljauche gemacht wird. Da wird wieder einer vom anderen abschreiben. Typsich halt für´s Netz. Ich denke, Hannes hat da unterm Strich recht damit, nach Motto zu verfahren: "immer druf damit!"

Anbei noch ein paar aktuelle Bilder, damit´s nicht ganz so trocken ist :)

Ps Ich habe auch einen kleinen Insta-account auf dem ich ein paar Bilder und Reels einstelle. Wenn´s jemand interessiert, einfach nach "Baumfarngarten" (ohne Hashtag) suchen.

... äh doch, einen Schaden gibt es schon: Mein Dino hat sich bei dem Geruch aus dem Staub gemacht
Da füttert man die Biester jahrelang durch und bei ein bisschen Geruch gehn sie gleich von der Fahne. Pah!

Wie im anderen Beitrag beschrieben habe ich mit N Düngern (Harnstoff) sehr gute Erfahrungen gemacht. Weiss nicht ob das Wachstum schneller ist aber die Blätter werden viel breiter und üppiger. Farne sind ja idR Humuswurzler. Also durchaus in höheren N Konzentrationen zuhause... eine Versalzung gibt es auf jeden Fall mit N Düngern nicht...

Hallo,

ich möchte die EM-Pause für einen kurzen Zwischenbericht nutzen.
Jetzt sind gut 150 Liter feinste Brennnesseljauche vergossen. Verdünnt auf 1-1,5%, ich vergieße täglich ca. 500 l. Da kommen immer 5 - 8 Liter Jauche ins Faß. Klingt nach einer verdammt hohen Verdünngung, doch man darf nicht außer Acht lassen, dass ich TÄGLICH damit gieße. Es kommt auf Dauer doch was zusammen. Und man riecht es auch . Ich brause alle Farne damit ...
Also Schluss mit der langen Vorrede: Die Jauche scheint tatsächlich wahre Wunder zu bewirken. Ich bin noch etwas vorsichtig, denn streng genommen kann ich nicht ausschließen, dass ein anderer Faktor dabei eine entscheidende Rolle, dass die Farne wachsen als gäbe es kein Morgen.
Ganz sicher kann ich sagen, dass es ihnen nicht schadet. Ist ja auch schon was :)
Cyatheen die sonst in der ganzen Saison 10 Wedel ausbilden, haben jetzt schon 10. Die Wedel werden länger und dicker. Es gilt wohl auch für Dicksonien, wobei ich hier noch nicht sagen kann, wie die D. australis darauf reagiert. D. youngiae, D. squarrosa, D. blumei wachsen auf jeden Fall super gut.
Eine significante Veränderung konnte ich auch beobachten: die Wachstumsdynamik hat sich deutlich verändert. Die Wedel werden erst wie ein mageres Skelett entrollt und dann entwickeln sich die Seitenfiedern aus. Das kannte ich bisher in einem anderen Verhältnis. Das ist ein bissche schwierig zu beschreiben, weil es eine relative Beobachtung ist, doch es fällt ganz deutlich auf. Ich würde behaupten, dass die Jauche das Längenwachstum fördert und die Ausbildung zurückgestellt wird. Aber sie kommt dann.
Bilder und weiteres ein ander Mal. Der Anpfiff steht bevor!

Viele Grüße
Thomas